Erinnerungen an und Nachforschungen zu Gryon
Seit 1992 verbringen wir immer wieder Ferien in Gryon auf der Alpe des Chaux. In diesen Jahren haben wir viele Erinnerungen gesammelt und kurz- und längerfristige Veränderungen beobachtet. Darüber berichte ich hier in loser Folge und einem kunterbunten Themenmix.
Klimaveränderungen lokal
Der Klimawandel lässt sich auch lokal feststellen. Als Beispiel mögen hier zuerst die steigenden Temperaturen angeschaut werden. Eine Reihe von Temperaturdaten von Gryon liegt allerdings nicht vor. Die fehlenden Daten können durch die Daten von Chateau d’Oex kompensiert werden (gleiche Klimaregion, also vielleicht nicht identische Temperaturen aber vergleichbare Entwicklungen). Im Gegensatz zu den Niederschlagsdaten, die lokal stark variieren, sind die Temperaturdaten über grössere Räume konstant und vergleichbar. Der folgende Wärmestreifen – ein Beispiel der populärsten und „schönsten Klimagrafik“ – zeigt, dass der Temperaturverlauf seit 1924 auch lokal einen klaren Trend nach oben zeigt.

Daten von MeteoSchweiz, Temperatur Château d’Oex 1879-2024, hier 1924-2024
Sind 50% der ausgewählten 101 Jahre wärmer oder kühler als die Durchschnittstemperatur der Referenzperiode von 1961 bis 1990, so sind, legt man der Betrachtung Monatswerte zu Grunde, immer noch 46% aller Monate kühler als die monatliche Referenztemperatur. Als Wärmestreifen lässt sich das kaum noch griffig darstellen (es wären 1213 Streifen), deshalb habe ich dafür ein Balkendiagramm mit integrierter Trendlinie gewählt und zum Vergleich die Jahresdurchschnittstemperaturen in gleicher Darstellung noch einmal vorangestellt:


Interessant scheint mir, dass die Entwicklung nach Jahreszeiten deutlich unterschiedlich ausfällt:




Entwicklungen der Temperaturabweichungen zu den Referenzwerten, 1924-2024: Frühling, Sommer, Herbst, Winter (im Uhrzeigersinn).